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Die Plakatmotive

Die Plakate sind 2024 in sechs Städten Rheinland-Pfalz zu entdecken.

Kaiserslautern (Dezember)
Koblenz (Ende Nov. – Anfang Dez.)

Ludwigshafen (Ende Nov. – Mitte Dez.)
Mainz (Ende Nov. – Mitte Dez.)

Trier (Ende Nov. – Anfang Dez.)
Worms (Anfang – Mitte Dez.)

Über die Aktion

Die Plakataktion "ZEITGLEICH ein ZEITZEICHEN" des BBK RLP nutzt Kunst im öffentlichen Raum, um ein starkes Zeichen gegen Extremismus und für Toleranz zu setzen und die gesellschaftliche Reflexion zu fördern.

"Künstlerisch tätige Personen spüren Prozesse und Vorgänge in der Gesellschaft früher als es die Allgemeinheit tut." Mit diesen Worten unterstreicht Dr. Björn Rodday, Vorsitzender des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz (BBK RLP), die wesentliche Rolle der Kunst in der gesellschaftlichen Wahrnehmung und Meinungsbildung. Diese Aussage erhält besonders viel Gewicht im Rahmen der Plakataktion "ZEITGLEICH ein ZEITZEICHEN", die vom BBK RLP initiiert wurde.

Die Plakataktion "ZEITGLEICH ein ZEITZEICHEN" des Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler Rheinland-Pfalz (BBK RLP) setzt ein deutliches Statement gegen Extremismus und für Toleranz in der Gesellschaft. Diese Initiative ist in der heutigen Zeit besonders wichtig, da ein zunehmendes Erstarken extremistischer Parteien, besorgniserregende Wahlergebnisse in verschiedenen Bundesländern und eine Zunahme von Hass und Hetze, sowohl digital als auch analog, zu beobachten sind.

Die Aktion verfolgt mehrere Ziele: Sie soll eine kritische Reflexion über die aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen anstoßen, ein deutliches Zeichen für ein demokratisches und offenes Miteinander setzen, das Bewusstsein für aktuelle Probleme innerhalb der Gesellschaft schärfen und durch die Plakatierung der Drucke im öffentlichen Raum eine breite Öffentlichkeit erreichen.

Die Bildende Kunst spielt dabei eine entscheidende Rolle als Ausdrucksform von Freiheit, Toleranz und demokratischen Werten. Künstlerinnen und Künstler haben epochenübergreifend die Aussagekraft der Kunst genutzt, um soziale Ungerechtigkeiten anzuprangern und für Veränderungen in der Gesellschaft zu kämpfen. Die Plakataktion demonstriert, wie Kunst direkt im Alltag der Menschen wirken und zur Meinungsbildung beitragen kann. Indem die Kunstwerke aus dem traditionellen Galeriekontext herausgelöst und in den öffentlichen Raum gebracht werden, erreichen sie ein breiteres Publikum und können so einen stärkeren Einfluss auf die gesellschaftliche Diskussion ausüben.

Durch die visuelle Kraft und kreative Ausdrucksweise der Plakate werden komplexe gesellschaftliche Themen auf zugängliche und einprägsame Weise vermittelt. Dies trägt dazu bei, dass Bürgerinnen und Bürger sich intensiver mit den angesprochenen Themen auseinandersetzen und ihre eigenen Standpunkte reflektieren. Die Aktion "ZEITGLEICH ein ZEITZEICHEN" zeigt exemplarisch, wie Bildende Kunst als Katalysator für demokratischen Diskurs fungieren und gleichzeitig ein starkes Signal gegen Extremismus sowie für ein tolerantes Miteinander setzen kann.

Vorschaubild anklicken um Video auf Youtube.com anzuschauen.

IM GESPRÄCH – mit Katja von Puttkamer

Die Ingelheimer Künstlerin und BBK-Mitglied Katja von Puttkamer unterstützt die Plakataktion „Zeitzeichen“ mit ihrer Arbeit „Schwarze Kacheln“. Im Interview mit Jan-Geert Wolff berichtet sie von ihrer Motivation und der politischen Aussagekraft von Kunst im Allgemeinen.

Frau von Puttkamer, mit welchem Beitrag beteiligen Sie sich an der Plakat-Aktion „Zeitzeichen“?
Der Titel lautet „Schwarze Kacheln“. Für das Bild habe ich in einem Baumarkt Gummidruckplatten besorgt und damit einen Hochdruck hergestellt. Die Platten wurden dabei mit schwarzer Druckerfarbe eingewalzt und über eine Hochdruckpresse abgezogen. Während dieses Abziehprozesses, also bevor ich das Papier auf diese 20 schwarzen Kacheln aufgelegt habe, habe ich verschiedene Situationen eingeritzt: Zum Beispiel die Botschaft „FCKNZ“.

Wieso gerade Kacheln?
Ich stellte mir die Frage, wie ich ein politisches Statement auch im Rahmen meiner sonstigen künstlerischen Arbeit überhaupt herstellen kann und da sind solche Tags oder Graffitis, die im Stadtraum zu finden sind, eine mögliche Art und Weise, eine Annäherung an politische Inhalte zu transportieren. Solche Kacheln kann man vielleicht auf einer Toilette finden, wo etwas an die Wand geschrieben wurde.
Mein künstlerischer Hintergrund ist die Beschäftigung mit Architekturen der Nachkriegsmoderne im Stadtraum, was ich dann im malerischen Prozess auf unterschiedliche Art und Weise umsetze. Dabei geht es natürlich auch um die Veränderbarkeit durch soziale Verhältnisse. Die sichtbaren Umgestaltungen an Fassaden interessieren mich da besonders. Das war sozusagen der Auslöser für diese 20 schwarzen Kacheln, wobei sich diese Form in gewisser Weise auch auf Social Media beziehen, wo sich ja alles in Quadraten präsentiert.

Was hat Sie zur Teilnahme an der Plakataktion inspiriert?
Ich fand diese Idee, dass die Druckaktion im ganzen Bundesgebiet über die Berufsverbände in den verschiedenen Bundesländern zeitgleich läuft, einfach super und daran teilzunehmen sehr spannend. Eine weitere tolle Idee war auch, dass der BBK Rheinland-Pfalz dann auch den Herstellungsprozess als kleinen Videoclip auf Instagram gepostet hat: dass es eben nicht nur das fertige Ergebnis ist, sondern auch der Prozess transportiert wird. So sieht man, wie unglaublich unterschiedlich die Druckerzeugnisse hergestellt werden. Jeder hat da so seinen ganz eigenen Weg gefunden, wie er eine Botschaft transportiert. 

Warum ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt für die Aktion, diese Plakate großflächig und landesweit sichtbar zu machen?
In der momentanen Situation mit dem Aufleben rechtspopulistischer Kräfte in den verschiedenen Wahlkreisen finde ich es total wichtig, sich mit der Kunst auch öffentlich zu positionieren. 

Inwiefern muss Kunst politisch sein?
Es ist wichtig, dass ein Künstler eine Haltung hat. Und in der momentanen Situation halte ich es für absolut wichtig, dass von Seiten der Künstlerverbände – ob das jetzt der Berufsverband ist oder andere, die regional oder bundesweit agieren wie zum Beispiel der Deutsche Künstlerbund, – eine politische Positionierung erfolgt. Ob das jetzt auch in individuellen künstlerischen Arbeiten als solches durchgängig auftauchen muss, ist eine andere Frage. Viel wichtiger ist es darauf zu pochen, dass der freiheitliche Anspruch der Kunst weiterhin erhalten bleiben muss. Und das steht ja im Moment allein schon durch die Einschränkungen der finanziellen Mittel und überall stattfindenden Kürzungen alles auf der Kippe. Auch hier ist es absolut notwendig, sich zu engagieren, was dann automatisch politisch ist. Das muss nicht zwangsläufig in der künstlerischen Arbeit passieren, aber eine Haltung halte ich hier für unverzichtbar.

Welche Kraft hat denn die Kunst gegen ungewollte politische Strömungen und Entwicklungen?
Kunst ist immer etwas, das ja um sich herum und Gesellschaft im Kleinen oder im Größeren gestaltet. Und wenn man jetzt zum Beispiel sieht, wie die AfD das Bauhaus als „Irrweg der Moderne“ attackiert, sieht man ja, dass der Kunst, Ästhetik und Gestaltung doch eine große Bedeutung zukommt: wenn sich eine politische Partei darüber so echauffiert und versucht, genau das an die Wand zu fahren oder diesen freiheitlichen Denkanspruch zu eliminieren. Kunst ist in irgendeiner Form, auch wenn sie jetzt nicht direkt eine politische Aussage hat, mit ihrer Aussagekraft oder dadurch, wie sie sich äußert, letztendlich immer auch eine politische Kraft.

Welche Gefühle ruft die aktuelle politische Entwicklung im Land und in der Welt in Ihnen hervor und wie reagieren Sie darauf als Künstlerin?
Im Moment geht es offenbar um eine Neuordnung der Welt im Großen und Kleinen und das ist natürlich absolut erschreckend; man fühlt sich machtlos. Deswegen sind solche Aktionen wie die Plakataktion jetzt vom BBK Rheinland-Pfalz natürlich toll, weil man das Gefühl hat, doch ein bisschen etwas bewirken zu können. Auf der anderen Seite wird dadurch die künstlerische Arbeit in meinen Augen noch bedeutsamer, denn an dieser Stelle kann man wiederum eine Selbstwirksamkeit erfahren, die einem in der politischen Gemengelage scheinbar verloren geht. Etwas unter seinen Händen entstehen zu sehen, macht Mut und gibt Kraft.

Muss die Kunstwelt überhaupt lauter die Stimme erheben in diesen Tagen?
Das sollte sie! Wobei es für die bildende Kunst da nicht leicht ist: Wenn man sich anguckt, wie Theater, Künstler im Bereich Performance oder auch Musiker agieren und reagieren, merkt man, dass die viel schneller sind; sie können sich einfacher formieren, weil da eben auch immer irgendwelche Verbände oder Gemeinschaften permanent aktiv sind. Bildenden Künstler sind ja eher individualistisch und daher ist es für sie oft schwer, gemeinschaftlich zu agieren und eine gemeinsame Haltung nach außen zu transportieren. Aber die Plakataktion jetzt zeigt, dass es möglich ist.

>> Download: IM GESPRÄCH mit Katja von Puttkamer (PDF)

Ausstellung in der BBK-Galerie | 07. bis 16. Juni 2024

Alle Künstlerinnen und Künstler

Cornelia Kurtz

ACHTEN

Lydia Oermann

Das Meisterstück

Rita Eller

Es Gibt Nichts Gutes An Einem Krieg Ausser Seinem Ende

Brandstifter

"LSD Letter Stamp Drawing"

Brandstifter

"FUCK YOU"

Brandstifter

"ES IST SCHLIMMER ALS ES IST"

Brandstifter

"We Are Replacing Capitalism Constantly"

Christian Heuchel

The World Is A Pizza 1

Christian Heuchel

The World Is A Pizza 2

Harald- Alexander Klimek

Polomium Matrjoschka, 2024

Sophia Pechau

Hiob, 2024

Wolfgang Vogel

Danse Macabre, 2024

Jakob Völker

Mülldruck

Violetta Vollrath

Mischt euch

Hermann Recknagel

Matthias Strugalla

o.T. (Jonglieren)

Matthias Strugalla

o.T. (Jonglieren)

Max Ritthaler

Changing Science

Usch Quednau

It Takes Courage

Usch Quednau

Hart Am Wind

Graalmann, Katrin

Denk Nach

Elisabeth Hatscher

#NieWieder"EntarteteKunst"

Johannes Strugalla

Hahs Wieder

Johannes Strugalla

Cesaire Ombre

Wir bedanken uns bei folgenden Unternehmen für die Unterstützung der Plakataktion